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Gedanken zur Tageslosung

für Mittwoch, den 12.11.2025

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Losungswort
Ihr sollt richten ohne Ansehen der Person, den Kleinen sollt ihr anhören wie den Großen, und ihr sollt euch vor niemandem fürchten, denn es ist Gottes Gericht.
5. Mose 1,17

Lehrtext
Wenn ihr aber nach dem Ansehen der Person urteilt, dann begeht ihr eine Sünde und werdet überführt vom Gesetz als seine Übertreter.
Jakobus 2,9

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Kein Ansehen der Person

Im heutigen Losungswort geht es um Personen, die gesetzt sind, bei Streitigkeiten oder Gesetzesverstößen zu richten. Sie sollen es ohne Ansehen der Person tun und aus Ehrfurcht vor Gott weder die Starken fürchten noch auf die Schwachen herabsehen. Wo das nicht geschieht, herrscht Willkür in einem Land, einer Gesellschaft oder einer Gemeinde.

Was bedeuten diese Verse aber für uns? Das Losungswort richtet sich ja speziell an Richter in Israel – was kaum jemand von uns ist. Im Lehrtext allerdings spricht Jakobus von allen Personen einer christlichen Gemeinde. Da geht es nicht um einen Richterspruch, sondern um eine Ungleichbehandlung von Menschen, die in den Gottesdienst kommen. Jakobus beschreibt eine Situation, in der einer angesehenen Person ein besonders bequemer Platz im Gottesdienst angeboten wird, während jemand, der weniger bedeutend scheint, nur noch einen Stehplatz oder Platz auf dem Boden bekommt. Solch eine Ungleichbehandlung nennt Jakobus Sünde.

Was Jakobus meiner Ansicht nach aber nicht meinte, ist, dass sich jemand benachteiligt fühlt, weil man nicht ihm, sondern einer anderen Person ein bestimmtes Amt anbietet. An dieser Stelle sollten wir wohl eher unser Denken revidieren. Es gibt im Reich Gottes in der Wertigkeit keine hohen und niedrigen Ämter oder Dienste. Die Gemeinde ist ein Leib, in dem alle Glieder notwendig sind. Jeder hat Begabungen, und Gott ist es, der beruft. Wenn ich mich nun zu einer bestimmten Tätigkeit berufen fühle, andere das aber nicht so sehen oder erkennen, so vertraue ich Gott. Wenn er mich wirklich berufen hat, wird er auch dafür sorgen, mich in meine Berufung hineinzubringen.

So sollen wir niemanden besser oder schlechter behandeln als andere, jedoch selbst den Dienst in Treue ausfüllen, in den uns der Herr gestellt hat.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebetsinspiration einen Ausschnitt aus dem Lied „Gut, dass wir einander haben“:

Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn,
Sorgen, Freuden, Kräfte teilen und auf einem Wege gehn.
Gut, dass wir nicht uns nur haben, dass der Kreis sich niemals schließt
und dass Gott, von dem wir reden, hier in unsrer Mitte ist.

Keiner ist nur immer schwach, und keiner hat für alles Kraft.
Jeder kann mit Gottes Gaben das tun, was kein anderer schafft.
Keiner, der noch alles braucht, und keiner, der schon alles hat.
Jeder lebt von allen andern; jeder macht die andern satt.
Text und Musik: Manfred Siebald


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